Hillmer: Von Yad Vashem lernen – CDU fordert Kooperationsvereinbarung mit Gedenkstätte in Jerusalem
Hannover. Niedersachsens Gedenkstätten sollen auch zukünftig eine besondere Rolle in der Erinnerungskultur spielen – das fordert die CDU-Landtagsfraktion in einem heute eingereichten Entschließungsantrag. Kernforderung ist der Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, die im Hinblick auf das Erinnern an den Holocaust weltweit als wichtigster Impulsgeber in der Gedenkstättenarbeit sowie der historisch-politischen Bildung gilt. „Es ist unsere Aufgabe, an den Holocaust und die Verbrechen des Nationalsozialismus zu erinnern. Um auch bei den nachfolgenden Generationen das Interesse an der Vergangenheit wachzuhalten, müssen die pädagogischen Methoden zeitgemäß sein“, betont der stellvertretende Fraktionsvorsitzenden und wissenschaftspolitische Sprecher, Jörg Hillmer. „Die niedersächsischen Lehrerinnen und Lehrer können in höchsten Maße von der Zusammenarbeit mit Yad Vashem profitieren.“ Seit 1993 bietet die Gedenkstätte mit ihrer International School for Holocaust Studies Fortbildungen zur Erinnerungsarbeit an. Die Kultusministerkonferenz hatte bereits 2013 eine gemeinsame Absichtserklärung mit Yad Yashem unterzeichnet – viele Bundesländer schlossen daraufhin Kooperationsvereinbarungen mit der Gedenkstätte ab. In Niedersachsen gibt es eine solche Vereinbarung bislang nicht.
Hillmer weiter: „Bislang war es in Niedersachsen gute Praxis, über die Weiterentwicklung der Gedenkstättenarbeit fraktionsübergreifend und unabhängig von politischen Mehrheiten im Landtag zu entscheiden. Ich hoffe, dass wir diese Vorgehensweise beibehalten können und alle Fraktionen unsere Initiative für eine Kooperationsvereinbarung mit Yad Vashem unterstützen.“
Der Fraktionsvize lobt ausdrücklich die bisherige Arbeit der Gedenkstätten in Niedersachsen und betont ihre herausragende Relevanz für die zukünftige Erinnerungsarbeit: „Die Erinnerungskultur befindet sich 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Wandel – in absehbarer Zeit wird es keine Zeitzeugen mehr geben. Den Gedenkstätten wird damit zunehmend die Aufgabe zukommen, die Erinnerung wach und die Verbindung zur Vergangenheit aufrechtzuerhalten.“ Welche Bedeutung Erinnerungsorten wie Bergen Belsen bis heute zukomme, zeige auch der geplante Besuch von Queen Elisabeth II. am kommenden Freitag im Rahmen ihres Staatsbesuchs in Deutschland. Das Oberhaupt des britischen Königshauses wird vor Ort an die Befreiung des ehemaligen Konzentrationslagers durch britische Soldaten kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges erinnern.
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