„Jeder hat eine Chance verdient“

2. Oktober 2012

Seit die CDU regiert, hat Niedersachsen in der Bildungspolitik mächtig aufgeholt. Das ist erst der Anfang für Ministerpräsident David McAllister – er will in den kommenden fünf Jahren die Qualität weiter verbessern. In profil beschreibt er wie.

David McAllister im Interview

Ministerpräsident David McAllister

Bildung ist in unserer Gesellschaft für jeden jungen Menschen, unabhängig von seiner Herkunft, die Chance für späteren beruflichen Erfolg und gesellschaftlichen Aufstieg. Unsere Schulen können die Erziehung durch das Elternhaus nicht ersetzen, aber sie schaffen die Grundlagen für Zukunftsperspektiven unserer Kinder. Daher investieren wir viel in ihre Bildung. Fast jeder dritte Euro fließt in Niedersachsen in Schulen und Hochschulen. Seit 2003 haben wir rund 5 000 zusätzliche Stellen geschaffen. Und das, obwohl die Schülerzahlen sinken. Jeder ausscheidende Lehrer wird ersetzt. Mit dem gerade begonnenen Schuljahr haben mehr als 2.700 neue Lehrkräfte ihren Dienst angetreten. Derzeit kommen auf eine Lehrkraft durchschnittlich 14,3 Schüler, als Herr Gabriel Ministerpräsident war, waren es noch rund 17. Die Klassen im 10. Schuljahrgang an den Gymnasien und Grundschulen verkleinern wir aktuell auf höchstens 26 Schüler. Die Hälfte unserer Schulen sind inzwischen Ganztagsschulen. Die Investitionen lohnen sich: Wir haben die Quote der Schulabbrecher seit 2003 fast halbiert. Mehr Schüler machen ihr Abitur. Und es gibt immer mehr Studenten, die zwar kein Abitur gemacht haben, sich aber in derberuflichen Praxis über mehrere Jahre das entsprechende Fachwissen angeeignet haben, um sich an einer Hochschule einzuschreiben.

„Die Landtagsopposition hat unsere ausgestreckte Hand beim Schulfrieden ausgeschlagen. Die Quittung gibts am 20. Januar.“ David McAllister, Niedersächsischer Ministerpräsident

Vieles hat sich im Bildungsbereich deutlich verbessert. Es bleibt noch mehr zu tun. Unsere Schulen brauchen Ruhe. Die ideologischen Schulstrukturdebatten sollen endlich beendet werden. Diese Energie sollten wir lieber dafür einsetzen, die Qualität von Schule zu verbessern. Mit der Einführung der schon jetzt angesehenen Oberschule, die Haupt- und Realschulen nach und nach ersetzt, haben wir ein Signal gesetzt und den Schulträgern sowie den Eltern hierfür ein hervorragendes Angebot gemacht. Wichtiger ist jedoch, dass diese Chance überall vor Ort verstanden und ergriffen wird. Es ist bedauerlich, dass die Landtagsopposition die ausgestreckte Hand beim Schulfrieden ausgeschlagen hat. Die Quittung werden sie am 20. Januar bekommen. In einer Zeit, in der wir Niedersachsen immer weniger und immer älter werden, sind wir auf unseren Nachwuchs besonders angewiesen. Wir verlangen viel von der kommenden Generation: Sie soll unsere Wirtschaft erfolgreich und innovativ weiterentwickeln, die Älteren pflegen und mit den Ressourcen nachhaltig umgehen. Im Gegenzug müssen wir unseren Kindern das Rüstzeug mitgeben, um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein. Es ist mittlerweile eine Binsenweisheit, dass Bildung unsere wichtigste Ressource ist. Und so machen wir das in Niedersachsen Die CDU wird kleine Grundschulen möglichst erhalten. Gemeinsame Schulleitungen, die von Verwaltungsaufgaben entlastet werden, sorgen dafür, dass gute Schule vor Ort auch im ländlichen Raum für alle Beteiligten finanzierbar und die hohe Bildungsqualität gewährleistet bleibt. Die Lehrerausbildung werden wir weiter modernisieren. Niedersachsen macht sich für vergleichbare Schulabschlüsse stark. 2014 werden in Niedersachsen und anderen Bundesländern erstmals gemeinsam erarbeitete Abituraufgaben in drei Kernfächern gestellt. Das neue Modellvorhaben „Kita und Grundschule unter einem Dach“ soll die Bildung für den Zeitraum von null bis zehn Jahren in den Blick nehmen, also von der Krippe bis hin zum Wechsel in die weiterführende Schule. So wird die Idee des Bildungshauses Wirklichkeit. Immer weniger Eltern können oder möchten in der Erziehungsphase ihren Beruf aufgeben. Und immer weniger Unternehmen können auf die jungen Eltern als Fachkräfte verzichten. Deshalb setzen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bereits für Eltern mit kleinen Kindern in die Realität um. Bei der Schaffung von Betreuungsplätzen für unter Dreijährige holt Niedersachsen im Eiltempo den Ausbau nach. Gemeinsam mit den Kommunen und unterstützt durch den Bund wird es uns gelingen, allen Eltern, die dies wünschen, ab 1. August 2013 Krippen- und Tagespflegeplätze für ihre Kinder anzubieten. Der Ausbau geht kontinuierlich weiter. Bis 2014 wollen wir für 40 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Krippenplatz zur Verfügung stellen. Wir werden uns für neue Kinderbetreuungsplätze vor allem in Arbeitsplatznähe der Eltern einsetzen. Das gilt für Betriebskindergärten ebenso wie für die Tagespflege. Die teilgebundene Ganztagsschule ist das Schulmodell der Zukunft. Sie bietet ein Mittagessen für alle Kinder sowie teilweise verpflichtende und teilweise freiwillige Lern- und Förderangebote am Nachmittag. Bis 2020 wollen wir möglichst alle Schulformen zu zumindest teilgebundenen Ganztagsschulen ausbauen. Denn jeder hat eine Chance verdient. Der Namensbeitrag von Ministerpräsident David McAllister erschien erstmals in der Ausgabe 4.2012 des CDU-Mitgliedermagazins profil