Özkan und Peter diskutieren über Gesundheit
Um Hausärzte, kleine Krankenhäuser und Gesundheitskassen ging es beim heutigen „Niedersachsen im Gespräch“ mit der niedersächsischen Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, Aygül Özkan. Im Wilfried-Hasselmann-Haus in Hannover, der Landesgeschäftsstelle der CDU in Niedersachsen, diskutierte sie über zwei Stunden mit dem Vorstandsvorsitzenden der niedersächsischen AOK, Jürgen Peter, und gut 100 Gästen über die dringenden Fragen der Gesundheitspolitik. „Sparen bis der Arzt kommt“, war das Streitgespräch überschrieben, das sich vor allem um die Frage drehte, wie viel wohnortnahe Gesundheitsversorgung in Niedersachsen zukünftig möglich ist. AOK-Chef Jürgen Peter sieht die finanzielle Lage im Gesundheitssystem derzeit gut. Durch die geringe Arbeitslosigkeit und die vielen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, steigen auch die finanziellen Spielräume in der medizinischen Versorgung. „Wir müssen jetzt, wo Geld vorhanden ist, gemeinsam mit der Politik die Zukunft gestalten“, appellierte er an die Ministerin. Besonders im Bereich der Nachwuchsgewinnung bei den Haus- und Landärzten, aber auch bei speziellen Krankheitsbildern wie der Depression sieht Jürgen Peter das Geld gut angelegt. Er warb dafür, die scharfe Abgrenzung zwischen der stationären und der ambulanten Medizin zu überwinden und mehr Flexibilität in die ärztliche Versorgung zu bringen. Ministerin Aygül Özkan machte deutlich, wieviel Bund und Länder gemeinsam mit den Kassen und Verbänden bereits erreicht haben. Anreizsysteme, um junge Mediziner für die Landarztpraxis zu begeistern, gehören genauso dazu wie Weiterbildungsmöglichkeiten in Teilzeit, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Förderung von Praxisneugründungen in unterversorgten Gebieten. „Wir haben in manchen Regionen nur etwa zehn Jahre Zeit, um die gesundheitliche Versorgung zu sichern“, erläuterte die Ministerin. Deshalb setze sie auf eine Vielzahl von Maßnahmen. „Die Sicherung der ärztlichen Versorgung ist ein dynamischer Prozess“, sagt auch Heidemarie Mundlos, Vorsitzende des AK Gesundheit der CDU in Niedersachsen. Die Braunschweigerin lobte ausdrücklich die Politik der Ministerin. Eines sei bei dieser Ausgabe von „Niedersachsen im Gespräch“ deutlich geworden: „Die CDU sorgt sich um die Hausärzte, damit sie sich um uns sorgen können.“