CDU kritisiert SPD-Plan gegen kleine Schulstandorte

5. Oktober 2012

Ulf Thiele, Generalsekretär

Ulf Thiele, Generalsekretär

Auf harte Kritik der CDU stößt der am Dienstag veröffentlichte Plan der Landes-SPD zur Schließung kleiner Schulstandorte in Niedersachsen. CDU-Generalsekretär Ulf Thiele sieht in dem Vorschlag der schulpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion vor allem ein Programm zur Schließung von Schulen im ländlichen Raum. „Die SPD will flächendeckend Dorfgrundschulen schließen, um zu großen Schuleinheiten zu kommen. Würde der Plan Realität, wäre dies das Aus für zahlreiche kleine Grundschulen. Die Schulwege der Kinder würden länger, die Grundschulklassen würden größer, die Gemeinden müssten für viel Geld an anderer Stelle Schulraum bauen. Und der SPD-Plan widerspricht elementar unserem Grundsatz der kurzen Wege für kurze Beine“, kommentiert Ulf Thiele den SPD-Vorschlag. „Wir lehnen diese SPD-Politik gegen die Dorfschulen ab. Die Landesregierung hat zahlreiche Möglichkeiten geschaffen, kleine Grundschulen bei hoher Bildungsqualität wohnortnah zu erhalten – vom Kombiklassen-Modell bis hin zur standortübergreifenden Schulleitung“, so Ulf Thiele. Auf Ablehnung der CDU stößt auch die Forderung der SPD, zusammengelegte Grundschulen bei der Genehmigung von Ganztagsangeboten zu bevorzugen. „Das läuft auf eine eklatante Benachteiligung der kleinen Grundschulen in den Dörfern und Stadtteilen hinaus. Die SPD fordert eine Politik gegen die kleinen Schulen. Die CDU hingegen will allen Schulen, die das wollen, ein Ganztagsangebot ermöglichen“, betont Ulf Thiele. Die schulpolitische Sprecherin der SPD schließe mit ihrem Plan nahtlos an Äußerungen des SPD-Landesvorsitzenden an. Dieser hatte kürzlich im Interview mit einer SPD-Parteizeitung gefordert, die Genehmigung von Ganztagsschulen nur noch in Städten zuzulassen. Neue Kitas wolle er gleich so bauen, dass sie in ein paar Jahren zu Altenheimen umgerüstet werden können. „Die Schulpolitik der SPD richtet sich konsequent gegen den ländlichen Raum und gegen die kleinen Schulen. Wir werden nicht zulassen, dass unsere Dorfschulen zum bildungspolitischen Steinbruch werden. Wir wollen ein wohnortnahes Schulangebot überall in Niedersachsen“, so der CDU-Generalsekretär.