Studie zur möglichen NS-Vergangenheit späterer Landtagsabgeordneter veröffentlicht

11. Januar 2012

Heute hat Landtagspräsident Hermann Dinkla die Ergebnisse der Untersuchung zur möglichen nationalsozialistischen Vergangenheit späterer niedersächsischer Landtagsabgeordneter vorstellen. Auf Wunsch aller Landtagsfraktionen hatte der Präsident im Frühjahr 2009 die Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen e. V. unter Vorsitz von Professor Dr. Thomas Vogtherr mit der Untersuchung des Themas beauftragt. Als CDU in Niedersachsen danken wir der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen für die Aufarbeitung der Quellen. Es gilt nun, die vorgelegte Studie mit ihren gesammelten Biographien genau zu analysieren und zu bewerten. Dabei ist der historische Kontext zu beachten. Insbesondere die Beurteilung einzelner historischer Persönlichkeiten bedarf einer genauen Prüfung der Ergebnisse der vorgelegten Studie. Die geschichtslose Verunglimpfung maßgeblicher Gründer der CDU in Niedersachsen durch die Linken Ende 2008 wurde durch die Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen widerlegt. Insbesondere der Versuch, den ersten Landesvorsitzenden der CDU in Niedersachsen, Oberkirchenrat Adolf Cilien, sowie den ersten Generalsekretärs der CDU in Niedersachsen, Arnold Fratzscher, als angebliche willige Unterstützer des NS-Regimes ohne NSDAP-Parteibuch ist damit kläglich gescheitert. Die in dieser Studie beleuchteten Fragen dürfen den Blick auf die entscheidenden Zusammenhänge bezüglich der Gründung der Christlich Demokratischen Union nach Ende des Zweiten Weltkrieges nicht verstellen. Die CDU wurde als neue Partei gegründet und brach mit dem deutschen Parteiensystem der Weimarer Republik. Sie wurde zur ersten konfessionsübergreifenden christlichen Partei in der Geschichte unseres Landes. Sie lehnte und lehnt konsequent das nationalsozialistische Gedankengut ab. Viele der Gründungsmitglieder und maßgeblichen Personen der neuen Partei spielten bereits in der Weimarer Republik eine Rolle bzw. sind den Widerstandskreisen gegen das NS-Regime zuzurechnen. Die Gründer der CDU wollten nach dem Scheitern der Weimarer Republik und nach den Verbrechen des Nationalsozialismus sowie angesichts der kommunistischen Herrschaft nach 1945 die Zukunft Deutschlands mit einer christlich geprägten Volkspartei gestalten. Dafür stehen Namen wie Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Jakob Kaiser, Helene Weber, Hermann Ehlers, Eugen Gerstenmaier und Adolf Cilien. Die Mütter und Väter der CDU bekannten sich zum christlichen Menschenbild, zur Würde des Menschen, zu Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Parlamentarismus sowie zu den Freiheitsrechten jedes Menschen. Diese Grundsätze wurden zum Kern unseres Grundgesetzes und sind bis heute das Fundament der Christlich Demokratischen Union. Die CDU wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als eine politische Partei gegründet, die maßgeblich in ganz Deutschland zur Überwindung der Folgen des Nationalsozialismus und zum Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat beigetragen hat. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Niedersächsischen Landtags: